- Weltsprachen
- Weltsprachen,natürliche Sprachen, die zur Überwindung von Sprachschranken global genutzt werden. Im Mittelalter diente in Europa das Lateinische als Lingua franca in Verwaltung, Bildung, Rechtsprechung und Kirche. Vom 17. Jahrhundert bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts war das Französische die Weltsprache der Diplomatie. Heute beansprucht das Englische weitgehend unangefochten den Rang einer dominierenden Weltsprache u. a. in Politik, internationalen Organisationen, Wirtschaft, Wissenschaft und einer Reihe von Fachterminologien (z. B. Datenverarbeitung und Kernenergie). Die Bedeutung einer Sprache als Weltsprache lässt sich weit eher von der Zahl derer ablesen, die diese als Zweitsprache erlernen, als von der Zahl der muttersprachlichen Sprecher. So kann man heute eine Reihe von Sprachen (Chinesisch, Arabisch, Russisch, Französisch, Spanisch und Deutsch) als international bedeutsame Sprachen charakterisieren; den Status von Weltsprachen erreichen sie jedoch nicht. Im weiteren Sinn werden als Weltsprachen auch die in den Vereinten Nationen offiziell anerkannten Arbeitssprachen (neben Englisch: Russisch, Französisch, Chinesisch, Arabisch und Spanisch) sowie die Welthilfssprache Esperanto (aufgrund ihrer völkerverbindenden Idee) bezeichnet.
Universal-Lexikon. 2012.